Noch zum Mittag haben wir uns für den Abend verabredet, um die Logistik für unsere Weizenernte in der nächsten Woche zu besprechen. Nicht mal zehn Minuten später erreichte uns die Botschaft, dass der bestellte Mähdrescher mit Totalschaden ausgefallen ist. Ein anderer Mähdrescher wäre aber in zwei Stunden vor Ort. Wir brauchten den Fahrer nur zu fragen, ob er den Schnitt mitmacht.
Der Feuchtigkeitsgrad des Getreides stimmte. Das Wetter auch halbwegs. Es war trocken, aber der Himmel auch immer wieder von recht dunklen Wolken verhangen.
Die Entscheidung war dennoch schnell gefällt. Diese Chance wird genutzt. Jetzt hieß es nicht mehr über die Logistik zu reden, sondern schnell zu organisieren.
In den letzten Wochen haben wir noch Werbung gemacht, um unseren Weizen direkt von uns zu kaufen. Das hat auch geklappt. So behalten wir 2-2,5 t, um ihn selbst zu verbrauchen oder eben im Freundes- und Bekanntenkreiszu vermarkten.
Deshalb brauchten wir besser zwei Hänger. Einen für den Weizen, der hier bleibt und einen, um den Weizen in den nächsten Tagen wegzufahren und sofort zu verkaufen.
Im März als der Weizen ausgesät wurde, war unser Landwirtschaftsbetrieb noch in der Umstellungszeit auf biologischen Landbau. Seit April sind wir Biobetrieb. Der Weizen ist aber Umstellungsware.
Um 19.30 Uhr war es soweit. Der Mähdrescher fuhr seine erste Bahn. Nach einer dreiviertel Stunde waren nur noch Stoppeln und das Stroh übrig und der Weizen auf den beiden Hängern verteilt.