Die Zisterne wird geliefert

Saatgut braucht Wasser

Um die Saatgut- und Kräutergärtnerei auf der Johannishöhe auch in trockenen Sommern absichern zu können, benötigen wir ein größeres Wasserspeichersystem. Dabei setzen wir auch auf finanzielle die Hilfe unserer Saatgutkundschaft. Kleine und große Beträge helfen, die notwendige Summe für den Bau aufzubringen. Wir sichern zu, die finanziellen Mittel ausschließlich zweckgebunden zu verwenden.

Die Ausgangslage

Seit mehr als zehn Jahren gibt es unseren Landwirtschaftsbetrieb. Unser Garten ist reichlich 4000 m² groß. Dort wachsen über 200 verschiedene Kulturpflanzenarten und -sorten. Wir haben unsere Gärtnerei u.a. auf regionales samenfestes Saatgut spezialisiert. Inzwischen befinden sich in unserem Feldgarten mehr als 80 Gemüsesorten in der Vermehrung. Das Saatgut gibt es im regionalen Naturkosthandel, auf dem Naturmarkt Tharandter Wald oder online bei Samenbau-Nordost.

Auch engagieren wir uns in der Erhaltung “alter” Kulturpflanzensorten. Etwa 30 Sorten, die wir vermehren, sind Sorten mit Seltenheitswert. Teilweise sind es regionale Züchtungen, wie die Bautzner Kastengurke oder die Zwiebel “Dresdner Plattrunde” andere Sorten stehen auf der Roten-Liste der Kulturpflanzen oder werden sogar als “verschollen” bewertet.

Die Sommer der letzten Jahre waren in unserer Region fast alle extrem trocken. Das wird von den Klimaforschern auch für die kommenden Jahre vorhergesagt.

Wir haben auf der Johannishöhe ausschließlich eine Wasserversorgung aus eigener Quelle – das Wasser muss für Menschen, Tiere und Pflanzen reichen. In den heißen Sommern bedeutete das, dass manche Kulturen nicht in dem Maße bewässert werden konnten, wie es für die Ausbildung von fruchtbaren Saatgut notwendig ist. Manche Sorten werden Sie daher im Sortiment vermissen.

Wir brauchen im Sommer mehr Wasser zur Bewässerung. Dafür haben wir mittlerweile verschiedene Varianten in Erwägung gezogen.

Die Lösungsmöglichkeiten

Wasser sparen

Sparsamer Umgang mit begrenzten Ressourcen ist für uns selbstverständlich. Doch sind die Maßnahmen begrenzt:

So gibt es eine Tröpfchenbewässerung im Garten, eine wassersparsame Waschmaschine. Letztens Jahr haben wir deshalb eine weitere Komposttoilette für den Außenbereich gebaut.

Anschluss ans Wassernetz

Ein Anschluss ans öffentliche Wassernetz würde nach telefonischer Information des Wasserversorgers einen sechsstelligen Betrag verschlingen. Er passt nicht zu unserem Anspruch, mit möglichst lokalen und regionalen Ressourcen zu arbeiten. Wenn alle anderen Möglichkeiten auf Dauer keinen Erfolg zeigen, bleibt das Wassernetz als letzte Möglichkeit.

Erweiterung des Brunnens

Eine Vertiefung unseres Brunnens ist ebenfalls teuer und mit ungewissem Erfolg. Experten haben uns davon eher abgeraten.

Wasserspeicherung

Im Herbst und im Winter liefert unsere Quelle bisher viel mehr Wasser als wir auf der Johannishöhe benötigen. Mittels eines großen Wasserspeichers kann es im Zusammenwirken mit weiterhin sparsamen Umgang mit Wasser gelingen, die für die Saatgut- und Kräutergärtnerei verfügbare Wassermenge insbesondere im Frühjahr signifikant zu erhöhen.

Regenwassernutzung

Bislang lassen wir das Regenwasser ungenutzt auf dem Gelände versickern. Mit der Einbindung der Dachentwässerungen in ein System der Wasserspeicherung lassen sich insbesondere sommerliche Gewitterregen auffangen. Damit wird auch eine Regenwasserrückhaltung bei Starkregenereignissen erreicht.

Der Plan

Wir haben uns entschieden, eine Kombination aus Wasserspeicher und Regenwassernutzung zu bauen. Damit können wir ganzjährig Wasserüberschüsse zurückhalten und in der Hauptsaison für die Bewässerung nutzen.

Wir wollen eine große Zisterne und das dazugehörige Rohr- und Pumpsystems anlegen.

Der Stand der Dinge

Wir sind noch in der Planung und haben die grundsätzliche Auslegung des Systems festgelegt:

  • eine Zisterne für 75 bis 100 m³ Wasser
  • Einbindung der Dachentwässerung von Haus und Nebengebäuden
  • die Zisterne wird im freien Fall befüllt, dementsprechend muss das Nutzwasser zur Bewässerung in den Garten gepumpt werden

In der jetzigen Planungsphase rechnen wir mit Kosten von bis zu 35.000 Euro – 20.000 € für den Wasserspeicher, 12.000 für die Leitungsverlegung und 3.000 € für Pumpen und weiteres Zubehör. Die Kalkulation wird im Laufe der Planung noch präziser.

Wir haben einen Standort für die große Zisterne festgelegt, die sowohl das Gelände gut nutzt als auch die Möglichkeit der Regenwassernutzung bietet. Dieser Platz ist für große Fahrzeuge nicht erreichbar. Wir können dort nicht mit Fertigteilen bauen und planen daher eine Zisterne klassisch mit Kanalklinkern zu mauern. Das erweist sich unerwartet schwierig in der Dimensionierung.

Update 2022/23

Mittlerweile hat sich das Projekt verändert. Mit der erfolgreichen Beteiligung am eku-Ideenwettbewerb des SMEKUL und den eingegangen Spenden haben wir einen Grundstock für die Finanzierung.

Im Sommer 2022 wurden wir auf einen zum Verkauf stehenen gebrauchten Kunststoffbehälter mit ~30 m³ aufmerksam gemacht. Der Behälter ist 5 m hoch und 3 m im Durchmesser. Wir beschlossen, damit zunächst eine kleine Variante der Wasserspeicherung zu bauen. An dem dafür gewählten Standort ist eine Regenwassernutzung nicht möglich, aber der Speicher lässt sich im freien Gefälle füllen.

Als nach einem regenreichen September der Boden wieder einigermaßen abgetrocknet war, konnte der Behälter Anfang Oktober 2022 mittels Kran am mittlerweile vorbereiteten Platz aufgestellt.

27.2.23 – Aktuell wird er erstmalig befüllt.

Wie weiter?

Im Sommer 2023 werden wir testen, inwieweit sich die Bewässerung des Saatgutgartens mittels der aufgestellten Zisterne abdecken lässt. Danach werden wir weiter beraten, inwiefern eine Erweiterung des Speichervolumens und eine Regenwassernutzung weiter verfolgt werden sollen.

So können Sie unser Projekt weiterhin unterstützen

Wir haben uns dagegen entschieden, die Kosten für unser Wassersystem über eine Erhöhung der Saatgutpreise zu erwirtschaften. Wir setzen darauf, dass die Käufer unseres Saatgutes auf freiwilliger Grundlage einen Beitrag zur Errichtung unserer Wasserspeicherungsanlage leisten und damit ermöglichen, dass es weiterhin regionales und samenfestes Saatgut von der Johannishöhe im Handel gibt.

Bei der Zahlung über Paypal entstehen uns neben den normalen Kontogebühren auch noch die Transaktionskosten von Paypal. Diese sind insbesondere bei kleineren Beträgen nicht zu unterschätzen. So werden bei einer Überweisung von 1 Euro etwa 37 Cent fällig, bei 10 Euro sind das etwa 60 Cent und bei 100 Euro 2,84 Euro.

> Wenn Sie lieber ohne Paypal direkt überweisen wollen, erfahren Sie hier unsere Kontoverbindung. Zum Schutz gegen Missbrauch ist die verlinkte Seite passwortgeschützt. Verwenden Sie als Kennwort bitte: Wasser2021

Empfängerin der Beträge ist in beiden Fällen der Landwirtschaftsbetrieb Johannishöhe GbR. Es sind keine steuerbegünstigten Spenden. Wir müssen diese Beträge genau wie Einnahmen verrechnen.

Andere Möglichkeiten der Hilfe sind Sachleistungen z.B. bei den praktischen Arbeiten. Dafür setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung, da es dabei immer einer individuellen Abstimmung bedarf.

Vielen Dank für die Unterstützung!