Getreide – Roggen, Weizen, Gerste und Nackthafer

Blick vom Mähdrescher auf das Nackthafer-Leindotter-Feld
Seit 2010 Jahren bewirtschaften wir drei Hektar Acker. Für eine fünfgliedrige Fruchtfolge war dies zu wenig. 2023 konnten wir 14 ha Acker von der Kirchgemeinde Grumbach pachten.
Wir haben unsere Fläche in mehrere kleine Schläge unterteilt. Dadurch haben wir jedes Jahr Ernten verschiedener Kulturen. Die Erntemengen sind so, dass sie neben unserer Selbstversorgung auch in die Direktvermarktung kommen.
Fruchtfolge
Wir bauen in der Fruchtfolge zuerst ein bis zwei Jahre Luzerne an. Diese geben dem Boden etwas Ruhe und sind als Leguminosen eine gewisse Stickstoffanreicherung. Die Luzerne hat eine tiefe Bodendurchwurzelung und kann damit die in der Landwirtschaft leider so ungeliebten Disteln verdrängen.
Danach wird im nächsten Jahr Weizen angebaut. Meist Winterweizen – denn die Frühjahre lassen den Sommerweizen mit ihrer ungewissen Feuchtigkeit inzwischen sehr im Stich. Das Jahr darauf steht Roggen auf dem Feld. Nach dem Roggen lohnt es sich, eine Zwischenfrucht einzusäen, die dem Boden etwas Gutes tut. Im Frühling wird dann so zeitig wie möglich eine abtragende Feldfrucht eingesät – wir haben uns für Nackthafer entschieden. Seit 2019 bauen wir den Nackthafer im Mischkultur mit Ölfrüchten an. Dabei hat sich die Kombination mit Leindotter bewährt.
Unsere Fruchtfolge ist noch im Aufbau. Für die Bodengesundheit ist es gut, wenn im Laufe der Jahre viele verschiedene Feldfrüchte darauf angebaut werden. Eben auch hier ist Vielfalt gefragt.
Im Laufe der letzten Jahre haben wir unseren kleinen Betrieb immer unabhängiger gemacht. Während wir anfangs “Sofabauern” waren, pflügt, eggt und drillt Jens inzwischen selbst. Seit Sommer 2018 können wir auch unsere Ernte selbst ernten: wir haben uns entschieden, einen zwar betagten, aber noch sehr fitten Mähdrescher zu kaufen. Damit können wir den Erntezeitpunkt selbst bestimmen, was sich auf die Qualität der Feldfrüchte positiv auswirkt.
